Jenjas Story

Jenjas Story

ich bin Jenja, 29 Jahre alt und bin die Mama einer ein- und halbjährigen Tochter.

Ich dachte mein Leben lang, dass ein Baby zu haben, eine Frau zum absolut glücklichsten Menschen auf Erden machen müsste. Ich dachte, ich würde dadurch ankommen in meinem Leben. Als ich mir selbst 2021 eingestehen musste, dass dies leider absolut nicht für mich zutrifft, brach für mich eine kleine Welt zusammen. Mein Leben war von heute auf morgen auf den Kopf gestellt. Meine Kleine war ein enormes Schreibaby (ab und zu ist sie das immer noch) und wir haben so ziemlich alles an Ansatzpunkten versucht: Ich stellte meine Ernährung komplett um, wir waren bei Osteopathen und Heilpraktikern, bei einer Psychotherapeutin und bei mehreren Schlafcoachings – wenig davon hat geholfen. 

Ich vermisste mein altes Leben, meinen alten Job und meinen alten Alltag. Während meine kinderlosen Freundinnen von ihren Tagen im Büro, dem Lunch mit den Mädels und der Date Night mit dem Freund erzählten, war ich froh, wenn es mir gelang, an einem Tag geduscht und zwei Mahlzeiten zu mir zu nehmen.

Dazu empfand ich enorme Schuldgefühle, weil ich doch hätte so glücklich sein müssen. Nach und nach fing ich an mich mit den Themen Mutter- und Elternschaft zu beschäftigen und zwangsweise mit mir selbst. Ich hinterfragte zum ersten Mal so richtig, was ich mir für mein Leben wünsche. Und nicht, was ich erwartete, was mich glücklich machen sollte. Ich musste mir selbst eingestehen, dass ich bis dato lediglich viele Rollen gespielt habe, aber nicht so genau wusste, wer ich wirklich bin und sein möchte.

Nach und nach schaffte ich es, einen Weg heraus aus diesem Strudel zu finden und positive Energie aus meinem Mamadasein ziehen zu können.

Ich bin noch lange nicht am Ende meiner Reise, habe aber immer mehr das Gefühl, dass die Herausforderungen meiner Mutterschaft mich allesamt an einen bestimmten Punkt im Leben führen wollten. Anderen Mamas zu helfen und sie zu unterstützen.   

Ich treffe mittlerweile auf so viele Frauen, denen es ähnlich geht wie mir, die sich aber erst trauen, dies auszusprechen, wenn ich den ersten Schritt wage.

Als ob sie einen sicheren Raum bräuchten, in dem auch die herausfordernden oder gar negativen Seiten der Mutterschaft ausgesprochen werden dürfen. Einzusehen, dass nicht alles perfekt sein muss, kann wahnsinnig viel Last nehmen.

Meine Vision ist es, dass alle Frauen sich frei fühlen, diesen sicheren Raum für sich selbst zu erbauen und ihn aufzusuchen, wenn ihnen danach ist.

Ich lese immer wieder, dass Kinder uns unsere Herausforderungen im Leben vor Augen führen. Ich denke, da ist mehr dran, als ich heute erahnen kann. 

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